Leseliste abbauen – der Vorsatz eines jeden Lesers
Bookstagram und BookTok beeinflussen unser Leseverhalten

Schon bald endet das Jahr 2023. Kaum hat man sich nochmals die gelesenen Bücher des vergangenen Jahres angeschaut, verfasst man bereits die guten Vorsätze für 2024. Manch einer möchte einfach mehr lesen. Ein anderer nimmt sich vor öfter durch Ratgeber zu blättern – man möchte ja schließlich die beste Version des eigenen Ichs werden. Und dann gibt es da noch der ewige Vorsatz, den ein Leser stetig begleitet – der Abbau der Leseliste. In diesem Blogartikel möchte ich ein wenig meine Leseliste reflektieren und vor allem überlegen, wie stark Bookstagram und Booktok diese beeinflussen.
Die Leseliste – Fluch und Segen
Natürlich ist so eine Leseliste großartig. Sie hält uns Leser bei der Sache, denn während wir noch ein Buch lesen, denken wir bereits an das Nächste. Sicherlich ist sie für einige Leser ein großer Ansporn, mehr zu lesen. Ich persönlich freue mich über die Liste an Büchern, die ich unbedingt noch lesen möchte. Meistens freue ich mich, wenn ich auf meiner ReadO- oder Goodreads-App mal wieder ein Buch hinzufüge. Doch zugleich schüchtert sie mich manchmal auch ein. Fear of missing out, also die Angst etwas zu verpassen, ist dabei ein Hauptgrund. Bei jeder Entscheidung, welches Buch ich als Nächstes lesen möchte, habe ich die zahlreichen anderen Werke im Kopf, die ich verpassen werde. Dabei ist die Nutzung von Sozialen Netzwerken leider auch nicht förderlich.
BookTok und Bookstagram
Ich scrolle täglich durch meine Social-Media-Kanäle. In hübschen Bildern und kreativen Videos werden mir dabei zahlreiche Titel angepriesen und ich? Ich bin begeistert. Da wandert also schnell das nächste mehr oder minder gehypte Buch auf meine Liste. Nicht besonders förderlich, wenn man die eigene Leseliste abbauen möchte. Dennoch bin ich mehr als glücklich über die Sozialen Netzwerke, denn durch sie entdecke ich zahlreiche großartige Bücher, die mir vermutlich entgangen wären, wenn niemand mir voll Begeisterung davon erzählt hätte. Natürlich liebe ich es auch selbst, meine Liebe zu Büchern weiterzugeben und meine Favoriten in die Welt hinauszutragen.
Abstand gewinnen und für sich selbst urteilen
Doch was bringt uns das sinnieren über ungelesene und gelesene Bücher überhaupt? An dieser Stelle sollten wir uns fragen, wie sehr uns diese Liste wirklich stört. Wie bereits erwähnt, kann sie doch Freude und Leseanreiz bieten. Ich denke, man sollte einfach mal ein wenig Abstand nehmen, die Bücherwünsche durchsehen und überdenken, ob man dieses eine Buch wirklich lesen möchte. Vielleicht hat einen die Begeisterung einer Freundin angesteckt, doch nun bemerkt man, dass die Handlung vielleicht gar nichts für einen selbst ist. Das ist okay. Es ist auch okay, hunderte Titel auf der Liste zu haben. Solange man sich gut damit fühlt.

Leseliste abbauen
Wenn dich die Leseliste allerdings überfordert, solltest du sie dringend abbauen. Im Folgenden gebe ich mal ein paar Tipps, wie dies gelingt:
- Setze dir ein Limit zum Kauf neuer Bücher – Je nachdem, wie viele Bücher auf deiner Leseliste stehen und wie dringend du diese abbauen möchtest, solltest du dir ein zeitliches Ziel setzen, bis wann du dich auf diese Bücher fokussierst. Während dieses Zeitraums gilt es, keine oder nur eine begrenzte Anzahl an neuen Büchern zu kaufen oder zu leihen. Fokussiere dich darauf, was du schon besitzt. Ich bin mir sicher, es befinden sich Schätze in deinem Regal.
- Sortiere Bücher aus – diesen Punkt habe ich im Grunde bereits genannt. Nehme dir einmal einige Stunden Zeit und räume dein Bücherregal aus. Bei der Gelegenheit kannst du es gleich mal auswischen und säubern. Anschließend räumst du die Bücher ein, die dir besonders am Herzen liegen, die einen sentimentalen Wert haben und auf die du äußerst gespannt bist. Blicke nun auf den Stapel der übriggebliebenen Werke und entscheide dich, welche davon gehen dürfen. Alte Bücher kannst du verschenken, verkaufen oder in öffentliche Bücherregale stellen. Falls du ein Blogger bist, sind die Bücher auch perfekt für Verlosungen.
- Lese-Buddy – Manchmal macht das Lesen einfach mehr Spaß, wenn es eine Person gibt, mit der du dich über das Gelesene austauschen kannst. Vielleicht ist das eine Freundin, eine fremde Person im Internet oder eine Bekannte auf den Sozialen Netzwerken. Poste einfach deine Bücher, häufig findet sich jemand, der das Buch kennt. Ich spreche da aus Erfahrung.
- Leselisten sind auch toll – Und jetzt mal ehrlich, manchmal fühlen sich gewisse Bücher einfach nicht passend an. Ich habe zum Beispiel einige Klassiker oder komplexere Historienromane im Regal stehen (echte Schinken), die da schon eine Weile stehen. Als es dieses Jahr begonnen hatte, kälter zu werden und es kaum aufhörte zu regnen, hatte ich plötzlich große Lust mich diesen Büchern zu widmen. Manchmal müssen Bücher reifen, manchmal man selbst und manchmal dreht sich die Welt von einem auf den anderen Tag anders und man greift voll Begierde nach verstaubten Exemplaren.
Fazit
Es gibt beim Lesen keinen Grund, sich schlecht zu fühlen. Es ist meist immernoch eine Freizeitbeschäftigung, die Freude bereiten sollte. Das ist das Wichtigste. Manchmal hilft es kurz innezuhalten, alle Einflüsse von Außen auszublenden und darauf zu achten, was man selbst wirklich möchte. Dann lösen sich oftmals Probleme von ganz allein.
Falls du nun bemerkt haben solltest, dass dir eine lange Leseliste absolut nichts mehr ausmacht, schaue doch mal auf meiner Webseite vorbei. Ich selbst habe einen Roman geschrieben, der dir oder deinen Liebsten vielleicht gefallen könnte. Das würde mich von Herzen freuen!
Meinen Roman „Unser Ort hinter der Musik“ findest du hier.
Disclaimer: In diesem Artikel nutze ich, wie du vielleicht bemerkt hast, hauptsächlich das generische Maskulinum. Dies hat vor allem SEO-technische Gründe. Ich möchte allerdings ausdrücklich sagen, dass sich ein jeder angesprochen fühlen darf, denn ich möchte niemanden ausschließen.